Discours d'initié - 6e Rencontres SPEDIDAM: Création, IA und kulturelle Vielfalt, eine Zukunft zum Mitgestalten

Veröffentlicht am 16/04/2025 | La rédaction

Frankreich

Am Dienstag, den 25. März 2025, fand in der Maison de la Chimie in Paris die sechste Ausgabe der Rencontres SPEDIDAM pour la culture et la création statt, die von einer einzigartigen musikalischen Eröffnung und einer engagierten Atmosphäre geprägt war. Bei diesem jährlichen Treffen kamen Künstler, Parlamentarier, Medienschaffende und Akteure der Kulturbranche zusammen, um über ein brisantes Thema zu diskutieren: die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf das künstlerische Schaffen, die Urheberrechte und die kulturelle Vielfalt.

Eine kreative KI ... aber für wen? Die Herausforderungen der Vergütung

Bereits in der Einführung durch Cécile Rap-Veber, Generaldirektorin von SPEDIDAM, liegt der Schwerpunkt auf der Wertschätzung der ausübenden Künstler angesichts der digitalen Umwälzungen. Die Generation SPEDIDAM, die junge Talente fördert, stellt die zentrale Frage: Wie können die Werke, die zum Trainieren von KIs verwendet werden, angemessen vergütet werden?

Céline Calvez, Abgeordnete des Departements Hauts-de-Seine und aktives Mitglied des Kulturausschusses der Nationalversammlung, erinnert daran:

"Die Aufwertung von Werken durch eine gerechte Vergütung muss der Eckpfeiler unseres Kulturmodells sein. "

Die Überlegungen stimmen in einem Punkt überein: Die KI ist zwar mächtig, lässt sich aber ohne Zustimmung oder Vergütung von bestehenden menschlichen Werken inspirieren, wodurch ein Ungleichgewicht in der Wertschöpfungskette entsteht.

Spotify, Streaming und Daten: ein zu regulierender Wilder Westen

Benoît Galopin, stellvertretender Generaldirektor des Centre National de la Musique (CNM), warnt vor dem Fehlen eines rechtlichen Rahmens rund um Werke, die als Futter für künstliche Intelligenzen gedient haben.
Emma Rafowicz, Abgeordnete aus Paris und Expertin für Kulturfragen, prangert an:

"Eine berechtigte Angst vor großen Unternehmen, die ihre Gewinne maximieren wollen, indem sie Werke auswerten, ohne den Rechteinhabern etwas zurückzugeben. "

Céline Calvez ergänzt mit einer aufschlussreichen Formel:

"Die Zutaten zu kennen, ist ein Verbraucherrecht, aber das Rezept gehört sehr wohl dem Urheber. "

Europa vs. USA: ein Kultur- und Gesetzeskampf

Europa versucht, die Urheber mit einer ethischen Vision des Urheberrechts zu schützen, während die USA auf eine massive Datenausbeutung setzen. Eine Diskrepanz, die Emma Rafowicz unterstreicht und die Notwendigkeit betont, das europäische Modell zu stärken.

Jean-Raymond Hugonet, Senator des Departements Essonne und leidenschaftlicher Verfechter der Kultur im Senat, setzt sich für ein Modell nach dem Vorbild des CNC (Centre National du Cinéma) ein, um Produktionen, die KI nutzen, einen Rahmen zu geben.

Guillaume Darnéval, Direktor der SPRE (Société pour la Perception de la Rémunération Équitable), schlägt eine Streaming-Steuer vor, um eine angemessene Vergütung von Künstlern zu finanzieren.


Alte Medien, neue Nutzungen: ein notwendiges Nebeneinander

Antoine Boilley, Generaldirektor von Radio France, erinnert daran, dass 58 % der Franzosen neue Musik über das Radio entdecken. Der digitale Übergang sollte daher die traditionellen Medien nicht auslöschen, sondern intelligente Synergien fördern.

In seinem gewohnt pikanten Ton weist Michel Field, Journalist und Medienmann, auf das fehlende Geschlechterverhältnis auf dem Podium hin, lobt jedoch die Qualität des Austauschs. Boilley betont anschließend die Bedeutung interinstitutioneller Partnerschaften, um eine zugängliche und repräsentative Kultur entstehen zu lassen.

Guillaume Darnéval schließt mit der Feststellung, dass der Rahmen für die KI den Menschen nicht ausschließen, sondern eine ausgewogene Partnerschaft fördern sollte, in der die Technologie das kreative Schaffen unterstützt, ohne es zu ersetzen.


Regionale Kultur: Wiederbelebung der Gebiete

Hélène Segre, Leiterin einer Kultureinrichtung in der Region, warnt vor der kulturellen Wüste in einigen ländlichen Gebieten. Die Sommerfestivals ziehen an, aber außerhalb der Saison verliert die Dynamik an Schwung. Es bedarf einer dauerhaften Politik, die an die lokalen Gegebenheiten angepasst ist.

Charlotte Ginot-Slacik, Musikwissenschaftlerin und Forscherin, betont den Mangel an sozialer Vielfalt in den Orchestern. Jean-Marie Blanchard, Präsident einer Kulturverbreitungsstruktur, plädiert für Maßnahmen, die den Zugang zu Veranstaltungen erleichtern: Transport, Vermittlung, ermäßigte Preise.



Kultur finanzieren: seine Mäzene verstehen

M. Thérain, Mitglied des Lenkungsausschusses der SPEDIDAM, erinnert daran, dass Mäzene nur in das investieren, was sie kennen. Man muss also seine Partner gezielt ansprechen, ihre Prioritäten verstehen und konkrete Projekte aufbauen. Gute Nachrichten: Es gibt kein Mindestbudget, um ein Projekt bei der SPEDIDAM einzureichen. Die Unterstützung ist möglich, sobald die Idee solide ist.


Dekonzentrieren, um besser zu strahlen

Zum Abschluss wendet sich Sonia de la Provôté, Senatorin des Calvados, gegen die Konzentration großer kultureller Veranstaltungen in den Metropolen.

"Big is beautiful funktioniert nicht für die Vielfalt. Die Ausstrahlung muss von der Basis, aus den Gebieten kommen. "

Sie plädiert für ein Bottom-up-Modell: solide lokale Initiativen, die große nationale oder internationale Veranstaltungen nähren können.

Und in Afrika? Ähnliche Herausforderungen, konkrete Wege

Diese Feststellungen klingen auch mit den afrikanischen Realitäten zusammen. Der Kontinent steht vor einer doppelten Herausforderung: dem Schutz seines kulturellen Erbes und der Strukturierung seiner kreativen Industrien. Es wäre relevant:
- Entwicklung nationaler Rechtsrahmen zum Schutz von Werken, die von KIs genutzt werden.
- Einrichtung nationaler und panafrikanischer Unterstützungsfonds für lokales Kunstschaffen.
- Stärkung der regionalen kulturellen Infrastruktur in Verbindung mit den Gemeinden.
- KI-Schulungen für Künstlerinnen und Künstler einführen, um das Werkzeug in einen kreativen Hebel und nicht in eine Bedrohung zu verwandeln.

Schlussfolgerung: Gemeinsam für eine lebendige und gerechte Kultur handeln

SPEDIDAM bekräftigt ihre Unterstützung für Künstlerinnen und Künstler und lädt alle ein, ihre Projekte vorzustellen, unabhängig vom Budget. Aus diesen Begegnungen geht eine Überzeugung hervor: Vielfalt kann nicht auf einen Trend reduziert werden, sondern muss ein strukturierender Pfeiler unserer Kulturpolitik sein.

Und wenn die künstliche Intelligenz, gut betreut, zu einem neuen Instrument im Dienste des Menschen wird und nicht umgekehrt? Eines ist auf jeden Fall sicher: Ohne Künstler gibt es keine Seele - auch nicht für Maschinen.

Artikel von Johanne Elie Ernest Ngo Mbelek alias Jombelek
Paris (Frankreich), den 08. April 2025
jombelek@gmail.com

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