Burkina Faso/Bobo-Dioulasso: Junge Mädchenführerinnen werden ausgebildet, um ihre staatsbürgerliche und politische Handlungsfähigkeit zu stärken
Die burkinische Koalition für die Rechte der Frau (CBDF) organisiert mit Unterstützung des Afrikanischen Fonds für die Entwicklung der Frau (AWDF) vom 11. bis 12. September 2025 in Bobo-Dioulasso eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema: "Stärkung der Handlungsfähigkeit junger Mädchenführerinnen: von der Bürgermobilisierung zum Aufbau strategischer Allianzen". Diese Initiative ist Teil des Projekts: "Förderung der Beteiligung von Frauen und Mädchen am politischen Leben in den Gemeinden Bobo-Dioulasso, Koudougou und Manga".
In Burkina Faso, wie auch in vielen anderen Ländern, ist die Repräsentanz von Frauen in Entscheidungsgremien nach wie vor gering. Zwar sind Fortschritte zu verzeichnen, doch strukturelle, kulturelle und wirtschaftliche Hindernisse sind nach wie vor mächtig und schränken die aktive Beteiligung junger Mädchen und Frauen in Führungspositionen am politischen und bürgerlichen Leben ein. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, vervielfachen die CBDF und ihr Partner AWDF ihre Ausbildungsinitiativen.
Ihr Ziel ist es, junge Frauen zu befähigen, ihre Gemeinschaften zu mobilisieren und starke Allianzen aufzubauen, die ihren Einfluss und ihre Präsenz in den Entscheidungsgremien erhöhen können.
Laut der Ausbilderin Adele Traoré entstand das Thema dieser Sitzung aus den von den Teilnehmerinnen selbst geäußerten Erwartungen. "Wir wollten ihre Führungsfähigkeiten stärken, um eine aktive und verantwortungsvolle Teilnahme zu ermöglichen. Das aktuelle Modul ist das Ergebnis von Empfehlungen, die aus früheren Schulungen hervorgegangen sind. Es zielt darauf ab, ihre Handlungsfähigkeit durch die Mobilisierung von Bürgern und den Aufbau von Netzwerken und strategischen Allianzen zu entwickeln", erläuterte sie.
Ein praxis- und handlungsorientiertes Training
Zwei Tage lang werden die Teilnehmerinnen in zwei Hauptmodule eingeführt. Im ersten Modul, das sich mit der Mobilisierung von Bürgern und Gemeinden befasst, lernen sie, wie sie starke Argumente für ein Anliegen von gemeinsamem Interesse entwickeln und ihre Gemeinden in kollektive Aktionen einbinden können. Das zweite Modul, das sich auf den Aufbau von Netzwerken und Allianzen konzentriert, wird die Bedeutung von kollaborativer Arbeit hervorheben.
Die Methodik wird einen partizipativen Ansatz verfolgen, der interaktiven Austausch, Fallstudien, Gruppenarbeiten und die Vorstellung von inspirierenden Modellen umfasst. Ziel ist es, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, damit die Mädchen das Gelernte sofort in ihren Gemeinden anwenden können.
Nach den zwei Tagen sollten die Teilnehmerinnen in der Lage sein, Mobilisierungsaktionen vor Ort zu planen und durchzuführen; Pläne für die Mobilisierung von Gemeinschaften zu entwickeln; mindestens fünf strategische Partner zu identifizieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten; und ein internes Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit aufzubauen.
Für Momo Ibaranté, Vorstandsmitglied der CBDF, ist diese Initiative die Fortsetzung eines starken Engagements der Koalition seit 2022. "Seit 2022 haben wir mit der Unterstützung unseres Partners AWDF junge Mädchen dazu befähigt, aktiv zu werden und am politischen und bürgerlichen Leben teilzunehmen. Unsere wichtigste Erwartung ist, dass sie das Gelernte in die Praxis umsetzen, starke Allianzen bilden und politische Entscheidungen nachhaltig beeinflussen, zunächst auf lokaler und dann auf nationaler Ebene."
Eine motivierte und selbstbewusste Jugend
Die in Bobo-Dioulasso anwesenden jungen weiblichen Führungskräfte machten keinen Hehl aus ihrer Begeisterung und ihren Ambitionen. Für Farida Yasmine Gomina, eine Betreuerin von Kindern, sind diese Sitzungen ein echter Hebel für ihr Engagement. "Diese Schulungen ermöglichen es mir, das, was ich gelernt habe, an junge Menschen weiterzugeben und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Wir wollen die Theorie hinter uns lassen und die Instrumente zur Mobilisierung und zum Engagement in der Gemeinschaft direkt im Alltag anwenden", sagte sie.
Arlette Ganou, eine freiberufliche Lehrerin und Unternehmerin, äußerte sich ähnlich. "Wir werden gestärkt aus dieser Ausbildung hervorgehen, um unserer Gemeinschaft zu dienen und die gemeinsame Sache zu verteidigen. Es ist eine gute Vorbereitung für den Nachwuchs, damit wir morgen unseren Platz im bürgerlichen und politischen Leben einnehmen", sagte sie.
Diese Veranstaltung in Bobo-Dioulasso ist nicht isoliert. Sie ist Teil eines Zyklus von drei Schulungen, die zwischen August und September 2025 in den Gemeinden Bobo-Dioulasso, Koudougou und Manga durchgeführt werden. Insgesamt werden fast 90 junge weibliche Führungskräfte von diesen Veranstaltungen profitieren. Auf diese Weise hofft die CBDF, nicht nur die weibliche Führungsrolle zu stärken, sondern auch "eine neue Generation von Akteurinnen zu schaffen, die in der Lage sind, einen echten sozialen und politischen Wandel voranzutreiben".
Nach diesen zwei Tagen des Austauschs und Lernens "besteht die Hoffnung, dass die Teilnehmerinnen selbstbewusster, besser ausgerüstet und entschlossener nach Hause gehen, um konkrete Aktionen in ihren jeweiligen Orten durchzuführen. Mit einem Wort, sie sollen zu echten Akteuren des Wandels werden", so die Trainerin.
Quelle: lefaso.net/