Vietnam/ Förderung von Alternativen zu Einwegplastik
Die durch Plastikmüll verursachte Umweltverschmutzung wird immer besorgniserregender und bedroht die menschliche Lebensgrundlage ernsthaft.
In Vietnam werden laut Daten des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt jährlich etwa 1,8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Umwelt entsorgt. Im Durchschnitt verbraucht jeder Haushalt etwa 1 kg Nylonbeutel pro Monat.
Die Verarbeitung und das Recycling von Kunststoffabfällen sind jedoch nach wie vor begrenzt. Derzeit werden etwa 90% durch Vergraben, Verfüllen oder Verbrennen entsorgt und nur 10% werden recycelt. In den letzten Jahren hat die Menge an Kunststoffabfällen aus Haushaltsprodukten und Nylonbeuteln tendenziell zugenommen.
Im Rahmen des Projekts "Reduzierung von Plastikmüll in den Ozeanen in Vietnam", das vom Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt durchgeführt wird, haben Dr. Nguyên Trung Thang und ein Forschungsteam vomInstitut für Strategie und Politik zu natürlichen Ressourcen und Umwelt eine Reihe von Empfehlungen zur Verringerung der Verwendung von Nylonbeuteln, Schaumstoffdosen und Plastikstrohhalmen. Ihre Vorschläge konzentrieren sich auf drei Bereiche: Entwicklung von Strategien, Förderung des Marktes und Sensibilisierung der Verhaltensweisen.
Dr. Nguyên Trung Thang ist der Meinung, dass der Schlüssel in der Entwicklung geeigneter politischer Maßnahmen liegt. Die Einführung von Vorschriften, die Standards für die Anerkennung und Zertifizierung von Alternativen festlegen, ist von entscheidender Bedeutung, um deren Einführung zu fördern. Diese Politiken sollten Anreize für den Umweltschutz sowie Unterstützung für Kommunikation und Marketing beinhalten.
Um die Produktion, den Import und den Verbrauch von Einwegplastikprodukten und nicht abbaubaren Nylontaschen einzuschränken, muss ein Fahrplan für die Erhöhung von Umweltschutzsteuern und Bearbeitungsgebühren festgelegt werden. Parallel dazu sollten steuerliche Maßnahmen auf Unternehmen angewendet werden, die an der Herstellung, dem Import und dem Verkauf dieser Artikel beteiligt sind. Diese steuerlichen Anreize würden die Unternehmen dazu bewegen, umweltfreundliche Alternativen einzuführen.
Dr. Nguyên Trung Thang betonte auch, wie wichtig es ist, Start-ups zu fördern, die nachhaltige Produkte und Lösungen entwickeln. Eine dedizierte Finanzierung und Kooperationsmöglichkeiten sollten geschaffen werden, um Innovation und Unternehmertum im Kampf gegen die Plastikverschmutzung zu fördern.
Kredite und Steueranreize sollten auch Unternehmen gewährt werden, die umweltfreundliche Produktionsmethoden anwenden, in nachhaltige Materialien investieren oder sich an der Herstellung und dem Verkauf von alternativen Produkten beteiligen.
Darüber hinaus empfahl das Forschungsteam, Unternehmen dazu zu bewegen, die kostenlose Verteilung von Einwegprodukten aus Kunststoff und nicht abbaubaren Nylonbeuteln einzustellen.
Damit umweltfreundliche Alternativen vom Markt akzeptiert werden, sind Innovationen bei der Gestaltung, Herstellung und Vermarktung dieser Produkte unerlässlich.
Schließlich ist die Verbesserung des Bewusstseins und des Verhaltens der Verbraucher eine langfristige Lösung. Es müssen Bildungsprogramme entwickelt werden, die über die schädlichen Auswirkungen von Einwegplastik auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt informieren.
Quelle: lecourrier.vn/