Belgien/Bekämpfung der Obdachlosigkeit: Mehr als 2200 Menschen wird durch das Modell "Housing First" in Belgien geholfen
Mehr als 2220 Menschen haben dank des Modells "Housing First" seit den ersten Experimenten in Belgien im Jahr 2013 wieder eine stabile Unterkunft gefunden. Dies geht am Donnerstag aus einem Bericht des ÖPD Soziale Integration hervor, der sich mit dem Thema Obdachlosigkeit in Belgien befasst.
Das Modell "Housing First" bietet obdachlosen Menschen eine dauerhafte Unterkunft als ersten Schritt zu einer dauerhaften sozialen Wiedereingliederung. Es werden keine Zwischenschritte oder Bedingungen für diese Unterkunft im Vergleich zu einer herkömmlichen Mietwohnung festgelegt. Die Zielgruppe zeichnet sich durch eine hohe Fragilität aus, z. B. aufgrund eines langen Lebens auf der Straße oder des Vorliegens von Gesundheits- oder Suchtproblemen. Darüber hinaus wird eine angepasste, multidisziplinäre und zeitlich nicht begrenzte Betreuung angeboten. Die ersten Tests rund um dieses Modell fanden ab 2013 statt, zunächst in den fünf größten Städten des Landes.
"Ehrgeiziges, aber realistisches Ziel, die Obdachlosigkeit bis 2030 zu beseitigen"
Angesichts des Erfolgs des Modells wurden die Projekte schnell zahlreicher. Heute gibt es 47, davon 18 in Flandern, 18 in Wallonien und 11 in Brüssel, berichtet der ÖPD Soziale Integration in seinem Bericht. Insgesamt haben mehr als 2220 Personen dank des Modells wieder Stabilität erlangt, von denen 1092 noch aktiv betreut werden. Etwas mehr als ein Viertel von ihnen sind Frauen. Diese im Februar erfassten Zahlen sind jedoch zu niedrig angesetzt, da sie sich auf nur 35 Projekte beziehen. Laut dem föderalen öffentlichen Diensthat das Modell "Housing First""seine Wirksamkeit in Belgien bewiesen". Er weist jedoch auf "zahlreiche Herausforderungen" hin, die es zu bewältigen gilt. "Es ist entscheidend, dass die Projektaufrufe weiterhin streng überwacht werden, aber auch, dass das Monitoring- und Evaluierungssystem weiter verbessert wird, um die Qualität und Wirksamkeit der Initiativen zu gewährleisten".
Quelle: www.rtbf.be/