Belgien/Restaurant in Brüssel arbeitet erfolgreich mit Menschen mit geistiger Behinderung zusammen

Veröffentlicht am 22/07/2024 | La rédaction

Belgien

Das Restaurant "65 degrés" in Ixelles ist nicht nur wegen der Qualität seiner Gourmetküche ein echter Hingucker. Hinter den Türen der Avenue Louise 173 verbirgt sich nicht nur eine erstklassige Küche, sondern vor allem ein schönes soziales Projekt: Menschen mit geistiger Behinderung sollen die Möglichkeit erhalten, im Alltag zu arbeiten und sich zu emanzipieren. Begegnung.

Jeden Morgen bereitet sich Anne-Sophie Lamarche gut gelaunt vor. Seit 2018 arbeitet sie in einem der wenigen Brüsseler Restaurants, die Wert auf ihre beruflichen Qualitäten legen, ohne sich über ihre Behinderung Gedanken zu machen. Eine kleine Revolution, die ihr Leben verändert hat: "Ich habe hier im "65 Grad" viel gelernt und mag die Erfahrung sehr. Es herrscht Freude und gute Laune. Man lacht, man lacht. Es ist toll, das Restaurant für Menschen mit Behinderungen zu öffnen, das ist heutzutage selten. Es ist extra-ordinär. Ich bin sehr glücklich, weil es super interessant ist", erklärte die 37-jährige Kellnerin.

Neben dem Gourmetrestaurant ist das "65 Grad" vor allem eine von vier Unternehmern gegründete gemeinnützige Organisation, die das Ziel verfolgt, Menschen mit geistiger Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Im Alltag wird das Restaurant von einem Zweierteam aus Küchenchef und Saalchef geleitet. Es beschäftigt 11 junge Menschen mit einer leichten oder mittleren geistigen Behinderung.

"Wenn man in der Gesellschaft die Menschen für das nehmen würde, was sie gut machen können oder was sie Gutes bewirken können, würde es uns schon viel besser gehen. Es ist auch ein Verlust für die Gesellschaft, wenn man sieht, was diese Menschen in ihren Berufen leisten können", erklärt Valentin Cogels, einer der Gründer des Brüsseler Restaurants.

In diesem Gourmetrestaurant heben die Gäste besonders die Qualität des Service und die Freundlichkeit des Personals hervor. Eine besondere Aufmerksamkeit, die Anne-Sophie bei ihrer Arbeit sehr am Herzen liegt: "Es ist wichtig, hierher zu kommen, weil es hier viel Liebe und Freude zu geben gibt. Dazu kommt noch ein Lächeln. Und ich weiß, dass das, was hier im Restaurant wichtig ist, das Lächeln aller ist".

In Belgien gibt es mehr als 10 000 Menschen mit Trisomie 21. Dennoch ist ihre Präsenz in der Gesellschaft sehr begrenzt.

Quelle: www.rtbf.be


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Teilen Sie ihn ...

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Ihr Kommentar wird nach der Validierung veröffentlicht.