Belgien/Begrünte Ufer helfen den Fischen in Wallonisch-Brabant
Es ist nicht jeden Tag leicht, in der Provinz Wallonisch-Brabant ein Fisch zu sein. Die Flüsse fließen hier oft durch städtische Gebiete. Die Ufer sind dann von Mauern umgeben... Keine gute Voraussetzung für die Entwicklung der Wasserfauna... Wie kann man Leben in diese Flussabschnitte bringen? Durch die Anlage von Uferbegrünungen, ähnlich wie bei Dachbegrünungen oder städtischen Gemüsegärten. Bis heute wurden sechs Gemeinden damit ausgestattet. Darunter auch Grez-Doiceau.
Es sieht aus wie eine Blutwurst. Eine lange, 12 Meter lange Blutwurst aus einem kohleähnlichen Substrat, auf dem Wasserpflanzen gedeihen. Das Ganze ist auf Höhe des Wassers befestigt. Jean-Luc Mottin vom Fischereiverband erklärt den Nutzen: Zunächst einmal sind sie Fischverstecke. Unsere Hoffnung ist, dass sie dort auch laichen. In diesem Fall ist das Projekt zu 100 % erfolgreich.
Diese bepflanzten Risbermes bestehen aus Xylitfasern, die für das Eintauchen geeignet sind. Das Wurzelsystem der Pflanzen bietet Lebensraum für Fische und Insekten. Im Grunde genommen profitiert die gesamte Flussfauna davon. Auf diese Weise werden eingemauerte Flüsse wieder zum Leben erweckt. Gilles Julien vom wallonischen Haus der Fischerei stellt seit fünf Jahren solche Anlagen auf: Hier in Grez-Doiceau sieht man deutlich sehr wenig Leben im Zug. Diese Art von Strukturen wird an den Ufern neues Leben schaffen. Dies wurde bereits in anderen Teileinzugsgebieten beobachtet.
Kleines Budget, große Wirkung
Sechs Gemeinden in Wallonisch-Brabant haben sich nun den zahlreichen bereits ausgestatteten Orten in Wallonien angeschlossen: Grez-Doiceau, Ottignies, Jodoigne, Beauvechain, Court-Saint-Etienne und Wavre. Sie haben jeweils 1000 Euro bezahlt. Weitere zehntausend Euro ermöglichen die Finanzierung des Projekts, die von der wallonischen Region und den betroffenen Anglerverbänden übernommen wird.
Die Anlagen sind nicht nur effizient, sondern auch sehr widerstandsfähig. Sie haben das Hochwasser im letzten Sommer gut überstanden.
Quelle: www.rtbf.be
