Belgien/Perwez: Genossenschaften für lokalen, nachhaltigen und fairen Konsum
Den Bürger dazu zu bewegen, lokale Agrarprodukte und Lebensmittel zu konsumieren: Das ist das Ziel einer Sensibilisierungskampagne, die der FÖD Wirtschaft gerade gestartet hat. Die Verbraucher werden also aufgefordert, sich am Aufbau eines gerechteren und nachhaltigeren Agrarsystems zu beteiligen.
In Wallonisch-Brabant beteiligen sich bereits mehrere Genossenschaften an dieser Bewegung, wie z. B. in Perwez, wo wir uns am Freitag auf den Weg gemacht haben.
En direct de mon élevageist eine Genossenschaft, die eine familiäre und ökologisch verantwortungsvolle Landwirtschaft unterstützt. Sie hat ihren Sitz in Perwez und vereint rund 100 wallonische Züchter aus der Rinderbranche. "Wir haben unser Projekt nach der Veviba-Krise in Bastogne vor etwa sechs Jahren gestartet", erklärt Mathieu Perreaux, Verwalter der landwirtschaftlichen Genossenschaft. "Unser Ziel war es, die Kontrolle über den Produktionsprozess in der Rinderbranche zurückzugewinnen. Wir wollten die Anzahl der Zwischenhändler reduzieren und vor allem eine perfekte Rückverfolgbarkeit der Produktionskette gewährleisten können". Transparenz, lokale Produktion, Qualität und gerechte Bezahlung sind die Werte dieser Agrar- und Ernährungsgemeinschaft.
Ganz in der Nähe befindet sich eine weitere Genossenschaft: CultivAéund ihre 120 lokalen Getreideproduzenten, die Getreide für Bäcker, Brauer und andere Lebensmittelverarbeiter herstellen. Ein gelabelter und zertifizierter Prozess. Mitbegründer Nicolas Verschuere, erklärt, dass das Projekt den Übergang zu einer regenerativen, kohlenstoffarmen, gesunden und fairen Landwirtschaft beschleunigen will. "Regenerativ bedeutet, dass der Landwirt für die Regeneration der Böden sorgt. Dadurch kann auf lokaler Ebene mehr und besser produziert werden. Außerdem befürworten wir den Anbau von Getreide in besserer Qualität, lokal und mit Rücksicht auf den Erzeuger. Inder Tat ist es durchaus möglich, den Landwirt besser zu entlohnen, ohne die Endabrechnung für den Verbraucher zu erhöhen". Ein Schlüssel zu dieser Formel liegt darin, die Anzahl der Zwischenhändler zwischen dem Erzeuger und dem Verbraucher zu reduzieren.
Diese Modelle der lokalen, gesunden, manchmal biologischen und faireren Produktion überzeugen bereits einige Verbraucher. "Das ist besser für die Gesundheit, die Umwelt, die lokalen Produzenten und auch für den Geschmack", sagte uns eine Verbraucherin.
Jetzt müssen wir nur noch andere "consom'acteurs" verführen, die sich um ihre Gesundheit, die Umwelt und unsere belgischen Produzenten sorgen.
Zum Schluss wollen wir noch den Ratschlag anheften, der im Rahmen der nationalen Sensibilisierungskampagne "Bewusst einkaufen" des FÖD Wirtschaft erwähnt wird: "Lesen Sie die Etiketten! So wissen Sie genau, was Sie kaufen und essen".
Quelle: www.rtbf.be/article