Frankreich/Wettbewerbe, Sommercamps für Jugendliche... Europäische Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung werden in den Alpen immer zahlreicher.

Veröffentlicht am 13/08/2022 | La rédaction

Frankreich

Seit 2015 sind 48 Regionen aus 7 Ländern unter einer gemeinsamen europäischen Struktur vereint: der Makroregionalen Strategie für die Alpen, kurz EUSALP. Dank dieser Einrichtung denken die lokalen Akteure über eine nachhaltige Entwicklung ihrer Gebiete nach und führen gemeinsame Aktionen für die 80 Millionen Einwohner des Alpenmassivs durch. Ein Überblick.

Was haben die Auvergne-Rhône-Alpes in Frankreich, das Piemont in Italien, Tirol in Österreich und Nordslowenien gemeinsam? Alle diese Regionen sind Teil desselben Raumes: der Alpen. Die lokalen und regionalen Akteure, die diese prachtvolle Bergkette teilen, haben sich 2015 in einem gemeinsamen europäischen Programm mit dem Namen "EUSALP" zusammengeschlossen.

EUSALP ist eine von vier "makroregionalen Strategien", die die Europäische Union entwickelt hat. Die anderen drei betreffen die Regionen Donau, Ostsee, Adriatisches und Ionisches Meer. Ein etwas barbarischer Begriff? Er bezeichnet ganz einfach einen Rahmen für die Zusammenarbeit rund um eine einzige große Region. Die makroregionale Strategie für den Alpenraum, auch "SUERA" genannt, betrifft fünf EU-Mitgliedstaaten und zwei Drittländer. Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, die Schweiz und Liechtenstein legen gemeinsam ihre Prioritäten für dieses große Gebiet im Herzen des Alten Kontinents fest und initiieren gemeinsame Projekte.

Zwei Wettbewerbe in den Alpen

Alle diese Regionen wollen die Alpen zu einem europäischen Modell für erneuerbare Energien und Energieeffizienz machen. In diesem Sinne organisiert SUERA den EUSALP Energiepreis ("EUSALP Energy Award"). Der Wettbewerb ist offen für BürgerInnen, Unternehmen, Stadtverwaltungen und NGOs und zeichnet Best Practices aus, die zur Umsetzung der Energiewende in den Alpen beitragen.

Verschiedene Aktionsbereiche können prämiert werden, wie z.B. Initiativen zur Sensibilisierung der BürgerInnen oder innovative Finanzierungsmodelle, die die lokale Energiewende unterstützen. Eine Bewerbung kann bis zum 16. September eingereicht werden. Eine internationale Expertenjury wird dann die besten Ideen auswählen.

Das Format des Wettbewerbs ist für EUSALP übrigens nicht neu. Seit 2018 und jedes Jahr wird die Herausforderung "Pitch your project" an junge Menschen in der Region gestellt. Das Prinzip dahinter? Ein solides Projekt für die nachhaltige Entwicklung der Alpen präsentieren. Die TeilnehmerInnen haben drei Minuten Zeit, um das Publikum von ihrem Projekt oder ihrer Idee zu überzeugen. Anschließend stehen ihnen zwei weitere Minuten für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Es werden drei Preise verliehen. Sie sind mit 2 000 bis 5 000 Euro dotiert und ermöglichen es den Preisträgern, ihre Projekte zu verwirklichen.

Bist du zwischen 16 und 25 Jahre alt und wohnst in den Alpen? Es ist immer noch möglich, sich für den Wettbewerb "Pitch your project" für die Ausgabe 2022 anzumelden. Du musst deine Idee nur bis zum 16. Oktober einreichen! Die vier diesjährigen Themen decken viele Bereiche ab: "Wie können wir den Alpenraum als attraktiven Lebensraum erhalten?", "Stärkung der Synergien zwischen den Generationen", "Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel" und "Grüne Energie, Energieeffizienz und Kohlenstoffneutralität".

In der Vergangenheit wurden sehr unterschiedliche Initiativen ausgewählt. Im Jahr 2020 hatte eine Tiroler Schulklasse, die Aktivkohle zur CO2-Reduzierung einsetzte, den ersten Platz belegt. Im Jahr 2021 verteidigten junge Italiener eine originelle virtuelle Touristenkarte. Auf der Grundlage von Interviews mit Bewohnern ihrer Region verzeichnet diese Karte Erinnerungen und Emotionen anstelle von markierten Routen und traditionellen historischen Sehenswürdigkeiten. In der Idee können Reisende mithilfe eines Audioguides den Aussagen der Einheimischen lauschen. Eine intimere Sicht auf die Alpenmassive.

Quelle: touteleurope.fr


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