Tunesien/Regionalkonferenz in Sousse: Kulturelle Governance in der arabischen Region im Mittelpunkt der Debatte

In der Stadt Sousse fand am 12., 13. und 14. Mai eine Regionalkonferenz über die Governance im Kultursektor in der arabischen Region statt, die unter dem Motto "Arabische Erfahrungen in der kulturellen Governance" stand.

Dieses Treffen von arabischer Bedeutung wird von der Arabischen Organisation für Bildung, Kultur und Wissenschaft (Alecso) und dem Ministerium für kulturelle Angelegenheiten organisiert.

Die Konferenz wurde am Mittwochmorgen in Anwesenheit der Ministerin für kulturelle Angelegenheiten, Hayet Ketat Guermazi, eröffnet. Im Mittelpunkt ihrer Rede standen die Grundzüge der Arbeit ihres Ministeriums.

Das Ministerium übernimmt die Leitlinien der nationalen Strategie für Regierungsführung und Korruptionsbekämpfung (2016-2020). Zu diesem Zweck wurde eine Reihe von Programmen eingeleitet, die unter anderem die rechtliche und organisatorische Überprüfung der staatlichen Unterstützung betreffen.

^Frau Guermazi erläuterte die Grundlagen eines Ansatzes, der durch die ordnungsgemäße Verwaltung öffentlicher Gelder für mehr Transparenz und Effizienz sorgen soll und auf die Förderung von Investitionen der Jugend in den Kultursektor setzt.

In Umsetzung dieser Leitlinien befasst sich ein Arbeitsausschuss, in dem alle Beteiligten vertreten sind, mit der Überarbeitung der Arbeitsmethoden bei der Prüfung der Bewerbungsunterlagen von Fachkräften in den verschiedenen Sparten des Kultursektors.

Die Überarbeitung betrifft auch die Festivals und kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen mit dem Ziel, eine gerechte Verteilung auf geografischer Ebene und in Bezug auf die angebotenen Inhalte zu erreichen. Die Aufwertung der regionalen Besonderheiten steht im Mittelpunkt dieser Ausrichtung auf die Demokratisierung des kulturellen Handelns.

Die Ministerin erinnerte daran, dass in der tunesischen Gesetzgebung die Grundsätze der guten Regierungsführung, die Mechanismen der lokalen und partizipativen Regierungsführung sowie eine Reihe von kulturellen Rechten wie das Recht auf kulturelles und geistiges Eigentum, die kreative Freiheit und die Bewahrung des kulturellen Erbes verankert sind.

Seine Abteilung arbeitet daran, die Umsetzung dieser Rechte durch einen partizipativen und umfassenden Ansatz zu verankern, der die verschiedenen kulturellen Akteure und Mitglieder der Zivilgesellschaft einbezieht.

Der Vertreter von Alecso, Ahmadou Habibi, teilte mit, dass diese Konferenz im Rahmen der Verpflichtungen der Arabischen Organisation zur Modernisierung der Methoden der Kulturarbeit in der arabischen Region und zur Förderung der gemeinsamen kulturellen Aktion stattfindet.

Er verwies auf das erste Treffen dieser Art, mit dem die Alecso die Frage der Governance im Kultursektor beleuchten will, damit dieser sich an die aktuellen regionalen und internationalen Entwicklungen anpassen kann.

Die Alecso arbeite an der Schaffung eines arabischen Projekts zur Messung der Integritäts- und Transparenzrate im Kultursektor, sagte der Beamte. Ziel dieses Projekts ist es, eine grundlegende Referenz für die nationale Politik und deren Umsetzung entsprechend den länderspezifischen Bedürfnissen und im Rahmen einer nachhaltigen Regierungsführung im Kultursektor zu schaffen.

An der Konferenz in Sousse nehmen verschiedene Akteure des Kultursektors in der arabischen Region, Vertreter internationaler und regionaler Organisationen sowie in Tunesien akkreditierte Mitglieder des diplomatischen Korps teil. Auf der Tagesordnung stehen wissenschaftliche Sitzungen über den aktuellen Stand der Governance in den arabischen Ländern und ein Überblick über erfolgreiche arabische Erfahrungen in diesem Bereich.

Die Bedeutung der Rolle der Governance bei der Erreichung der Entwicklungsziele steht im Mittelpunkt dieses Treffens, das auch der Frage der Verwaltung von Kulturprojekten, insbesondere der Erhaltung und Aufwertung des Kulturerbes, gewidmet ist.

Die Referenten untersuchen, wie die Governance-Kultur bei der Verwaltung von Kultureinrichtungen in den arabischen Ländern gestärkt werden kann. Ziel ist es, die Instrumente und Mechanismen der Governance sowie den rechtlichen Rahmen, der diese regelt, zu fördern.

Außerdem sollen die Grundsätze der Governance bei der Verwaltung und Entwicklung von Kultureinrichtungen reaktiviert werden, um ihren Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele zu stärken.

Quelle: lapresse.tn/130353